Die Blätter sind gefallen
und der Winter ist eingebrochen. Wenn wir durch den Wald laufen, können wir das sehen, hören, riechen und erleben. Wir fühlen uns dann der Umwelt verbunden. Welche Beziehung haben Sie zur Natur? Und was hat diese Frage mit einer nachhaltigen Ernährung zu tun? Einiges, denn die Verbindung einer Person zur Natur ist ein entscheidender Faktor für nachhaltiges Verhalten, auch im Bereich Ernährung.
In der Wissenschaft wird dies als «Umweltidentität» bezeichnet. Das Konzept bietet Chancen, dass sich Menschen nachhaltiger verhalten, wenn sie bei einem Konsumentscheid an ihre Beziehung zur Natur erinnert werden. Erfahren Sie mehr zur Studie und hören Sie rein in den Podcast «The closer our connection to nature, the more likely we are to engage in actions that preserve and enhance the well-being of our planet.»
In diesem Newsletter empfehlen wir einen weiteren Podcast von the food futurist, informieren über Neuigkeiten von healthy3, stellen die Wissensdatenbank Slowpedia sowie ein wunderbares Kochbuch über «Greens & Beans» vor und geben einen Einblick in die Schweizer «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung».
Viel Freude beim Lesen und beim nächsten Waldspaziergang!
Sophie Frei – Leiterin healthy3
healthy3-News
healthy3 vermittelt Wissen rund um eine nachhaltige Ernährung und einen gesunden Lebensstil. Wir unterstützen den Transfer von der Wissenschaft zur Praxis, rufen zum Handeln auf und möchten einen wirkungsvollen Beitrag zu einem zukunftsfähigen Ernährungssystem leisten. Daher haben wir 2020 eine Stakeholdergruppe zur Transformation des Fleischkonsums gegründet. Inzwischen setzen sich 11 Stakeholder*innen aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Bildung, Verhaltensökonomie und Konsumentenschutz für das Thema ein. Die Gruppe versteht sich als Impulsgeberin sowie als Wissens-, Austausch- und Koordinationsplattform für Initiativen und Massnahmen zur Transformation des Fleischkonsums. Aktuell werden Massnahmen zu pflanzlichen Proteinlieferanten sowie im Bereich Gastronomie umgesetzt:
Am 20. März 2023 haben wir gemeinsam mit der Stadt Zürich und dem Gastroverband Gastro Stadt Zürich eine Charta für ein klimafreundliches, gesundheitsförderndes und genussvolles Angebot in der Gastronomie lanciert. Zahlreiche Gastronomiebetriebe der Individual-, System- und Gemeinschaftsgastronomie haben die Charta inzwischen unterzeichnet – darunter auch Unternehmen wie die Schweizer Jugendherbergen, die ZFV-Unternehmungen oder die SV Group. healthy3 hat sich zum Ziel gesetzt, die Charta in weiteren Städten und Gemeinden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zu verbreiten. Auch einzelne, interessierte Gastronomie- und Hotelleriebetriebe können die Charta zu unterzeichnen. >> Interesse oder Fragen zur Charta?
Wissenswert: Slowpedia
Die interaktive Wissensdatenbank Slowpedia von Slow Food Deutschland, will vor allem jungen Menschen Fragen über verschiedene Lebensmittel auf verständliche und anschauliche Art beantworten. Dazu werden Lebensmittelgruppen ganzheitlich betrachtet und auf deren Herkunft, Produktion, Verarbeitung und Zubereitung eingegangen. Die Idee von Slowpedia entstand aus der Kooperation zwischen der Slow Food Youth Akademie und der Deutschen Stiftung für Warenlehre.
Lesenswert: Kochbuch «Greens & Beans»
Hülsenfrüchte spielen als wertvolle, pflanzliche Proteinlieferanten eine immer wichtigere Rolle auf dem Speiseplan der Zukunft. Doch vielen fehlt es an kulinarischen Ideen und alltagstauglichen, genussvollen Rezepten. Wer dieses Kochbuch aufschlägt, der wird fündig und möchte am liebsten gerade loskochen!
Erbsen, Linsen und Bohnen sind aus der vegetarischen und veganen Küche nicht wegzudenken. Anne-Katrin Weber bringt die Hülsenfrüchte in ihrem Kochbuch «Greens & Beans» in frischen, grünen Kombinationen und internationalen Rezepten voll zur Geltung. Die Küchentipps vermitteln Wissen zu Lagerung, Einweich- und Garzeiten, Resteverwertung sowie zur nährstoffschonenden Zubereitung. Eine Warenkunde, Informationen über den Anbau von Hülsenfrüchten sowie deren positiven Auswirkungen auf Biodiversität, Klima und Umwelt ergänzen die Rezepte.
Hörenswert: the food futurist
Der Podcast the food futurist von foodward nimmt Sie jeden Monat mit auf eine Reise zu zukunftsfähigen Lebensmittelsystemen. Experti*nnen, Forscher*innen, Unternehmen und Startups diskutieren mit Giulia und Sophia über Herausforderungen und innovative Lösungsansätze. In der neusten Folge geht es um die kognitive Wahrnehmung und den Zusammenhang zwischen Biodiversität und Ernährung.
Wissenswert: Klimastrategie 2050
Mit der neuen «Schweizer Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050» unterstützt der Bund Massnahmen zur Anpassung der Land- und Ernährungswirtschaft an den Klimawandel und zur Reduktion von Treibhausgasen. Gemäss der Strategie bietet die gleichzeitige Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster das grösste Reduktionspotenzial. Zusammengefasst heisst das eine Ernährung gemäss den Empfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, die Nutzung von ackerfähigen Flächen für die direkte menschliche Ernährung und die Fütterung von Tieren mit Gras der natürlichen, nicht-ackerfähigen Grünlandflächen sowie mit Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion. >> Weitere Informationen zu den Zielen und zur Umsetzung der Strategie
Abbildung: Klimafreundliches und -resilientes Ernährungssystem, Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050
Veranstaltungen & Diverses
- Kreislaufwirtschaft – Schlüssel zum Ernährungssystem der Zukunft, Veranstaltungsreihe der BFH-HAFL von November 2023 bis April 2024, drei Online-Events und eine Abschlussveranstaltung vor Ort
- One Health – eine neue Perspektive für die Gesundheitsförderung, Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz, 1. Februar 2024, Bern
- Bildung für Netto-Null – jede Reduktion zählt, Tagung für Akteurinnen und Akteure der Berufs- und Weiterbildung, 28. Februar 2024, Bern
- Natur und wir? Ausstellung, Stapferhaus Lenzburg, bis 30. Juni 2024
- Vergangene Debatte vom 7. November 2023 zur Ernährungssicherheit der Schweiz mit «Soil to Soul» ansehen: «Ist unsere Ernährungssicherheit gewährleistet?»