Proteinquellen im Wandel
Es tut sich was! Die Anzahl an Menschen, die sich in der Schweiz flexitarisch, vegetarisch oder vegan ernähren nimmt zu. Der Anteil an Flexitarier*innen ist hierzulande innerhalb von 10 Jahren von 40 auf 60 % gestiegen. Die Gründe sind vielseitig: Umweltschutz, Gesundheit und Tierwohl sind die häufigsten Motive für eine pflanzenbetonte Ernährung. Entsprechend steigt die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen zu tierischen Proteinquellen wie Fleisch und Milch. Auch für die Schweizer Landwirtschaft bietet dieser Trend neue Chancen: der Anbau von Hülsenfrüchten für unsere Ernährung, wie z.B. Eiweiss- und Kichererbsen, Linsen und Lupinen, hat grosses Potenzial. Nachfrage und Angebot von Proteinquellen sind im Wandel und das ist gut so, denn für eine zukunftsfähige Transformation des Ernährungssystems, werden nährstoffreiche, pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Getreide, Pilze, Nüsse, Samen und Kerne immer wichtiger.
healthy3 News
Infoposter: Pflanzliche Proteinlieferanten
Pflanzliche Proteinlieferanten sind in aller Munde. Doch aus welchen Pflanzen werden eigentlich Produkte wie Tofu, Tempeh oder Seitan hergestellt? Was sind fermentierte Mykoproteine und welche proteinreichen Lebensmittel kann man aus den bei der Tofuherstellung anfallenden Fasern oder dem Presskuchen der Sonnenblumenkerne hergestellt? Welche pflanzlichen Proteinquellen bilden die Basis von Fleischersatzprodukten und worauf sollte man beim Einkauf achten? Einige Antworten auf diese Fragen bietet das neue Infoposter, das von healthy3 in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung erarbeitet wurde. Weiterführende Informationen sowie kulinarische Tipps finden Sie auf: healthy3.ch/pflanzenproteine
Lesenswert: ÖLSALZESSIG
ÖLSALZESSIG ist ein Magazin für alle die gerne essen, kochen und auf der Suche nach kulinarischer Inspiration sind. Von den Zutaten bis zum Druck pflanzenbasiert, mit Fokus auf regionale und saisonale Produkte, bietet ÖLSALZESSIG eine Fülle an Rezepten, Infos, Tipps und Tricks – auch zum Fermentieren. Vereint in einem schön gestalteten Magazin, das man gerne durchblättert und sich von den Bildern, Zutaten, Gewürzen und Kräutern inspirieren lässt. Ein Magazin, konzipiert, produziert, gekocht, getextet und gestaltet, fotografiert und verlegt von Diana Scholl >> oelsalzessig.com
Wissenswert: Alternative Proteinquellen
In der Literaturstudie «Alternative Proteinquellen» des Kompetenzzentrums für Ernährung der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (D) werden verschiedene Proteinquellen mit dem grössten Zukunftspotenzial vorgestellt. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Mikro- und Makroalgen, Pilze, Bakterien und Hefen sowie tierische Quellen wie Insekten oder Zellkulturen. Die Studie beleuchtet die gesundheitlichen Auswirkungen sowie Nachhaltigkeitsaspekte der unterschiedlichen Proteinquellen. Zudem wird erläutert, welche Auswirkungen die Transformation von weniger Fleisch hin zu mehr alternativen Proteinquellen bereits heute auf die Wertschöpfungskette hat und in Zukunft haben wird. Für alle, die sich ein genaueres Bild über alternative Proteinquellen, deren Herstellung, Inhaltsstoffe sowie den Herausforderungen entlang der Wertschöpfungskette machen wollen, ist diese Literaturstudie sehr zu empfehlen. >> Zur Studie
Abbildung: Für die Herstellung von pflanzlichen Fleischersatzprodukten wird eine Mischung aus Proteinen und weiteren Zutaten, wie z.B. Fette, Strukturbestandteile, Salz, Gewürze, Aromen und Wasser verwendet. Quelle: Kompetenzzentrum für Ernährung, KErn
Hörenswert: Fermentation
Franziska Wick (Wild Pulse) ist zertifizierte Fermentista und erzählte im Rahmen des diesjährigen Soil to Soul Symposiums, weshalb der Erhalt eines artenreichen Mikrobioms für Mensch und Natur so wichtig ist und was wir konkret dafür tun können.
Podcast anhören>> Weitere Informationen zum Thema Mikrobiom: Präsentationen der SGE-Fachtagung 2022 & Mikrobiom: der Darm und seine Bewohner, BzfE (D)
«The Seeds Of Vandana Shiva» erzählt die bemerkenswerte Lebensgeschichte der weltbekannten Öko-Aktivistin und Globalisierungskritikerin Vandana Shiva. Die bewegende Doku zeigt, wie sich die Pionierin und Verfechterin der Ernährungsgerechtigkeit gegen die übermächtige industrielle Landwirtschaft auflehnt, indem sie sich für eine chemiefreie Landwirtschaft und die Erhaltung der Artenvielfalt einsetzt. Bereits 1991 rief sie die Saatgutbank der Navdanya-Farm ins Leben, um regionales Saatgut und traditionelle Nahrungspflanzen zu bewahren. Ihr unermüdlicher Einsatz inspiriert eine internationale Bewegung für Veränderungen. >> Weitere Informationen zum Film
Veranstaltungen & Sehenswertes
- Veranstaltungsreihe «Ernährungstrends – zwischen Realität und Dogmen»: «Der Mensch ist, was er isst? Ernährung zwischen Lust und Vernunft», 26. November 2022, 9.00 Uhr, Uni Bern; «Ernährung der Zukunft: Gesund, smart und klimafreundlich», 21. Januar 2023, 9.00 Uhr, Uni Bern, Eintritt frei >> Weitere Infos
- Veranstaltungsreihe «Transparenz im Nahrungsmittelsystem», BFH-HAFL: Preistransparenz im Nahrungsmittelsystem, 22. November 2022; Nachhaltigkeit messen – Was leisten Tierwohl- und Umweltlabels, 17. Januar 2023; Nachhaltigkeit rückverfolgen – Ein aussichtsloses Unterfangen? 21. Februar 2023 – jeweils 18.00 bis 19.30 Uhr, online
- BZfE-Ernährungstalk: Brauchen wir eine Extraportion Eiweiss? 24. November 2022, 12:30 Uhr, online
- Ernährung bewegt! Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft, Biovision-Symposium, 26. November 2022, 14.00 bis 17.00 Uhr, Zürich
- Hunger. Ein Feldversuch, Bühnen Bern, Vorstellungen bis 21. Dezember 2022
- Planetopia – Raum für Weltwandel, Ausstellung, Museum für Kommunikation Bern, bis 23. Juli 2023
*Quelle: Plant based food report 2022