Städte haben demzufolge ein grosses Potenzial, lokale Ernährungssysteme nachhaltig zu transformieren und aktiv mitzugestalten. Eine neue Studie über «Städte als Triebkräfte für nachhaltige Ernährungssysteme» zeigt, wo Schweizer Städte mit ihrem Engagement stehen, welche Strategien und Herausforderungen sie haben und was bereits getan wird. Ausserdem in diesem Newsletter: Neuigkeiten zur Gastro Charta, das Kochbuch Spice up, ein Podcast über die Zukunft des Seafoods, das Serious Game Foodscape und die neue Ernährungsstrategie 2025-2032 des Bundes.
healthy3-News: Charta für die Zukunft
Die healthy3-Stakeholdergruppe zur Transformation des Fleischkonsums hat eine Charta für ein klimafreundliches, gesundheitsförderndes und genussvolles Angebot in der Gastronomie verfasst. Gemeinsam mit dem Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich sowie Gastro Stadt Zürich, wurde die Charta 2023 in Zürich lanciert. Bereits über 100 Restaurants haben die Charta unterzeichnet und ein Zeichen für die Gesundheit der Gäste und des Planeten gesetzt! Dieses Jahr wird die Charta auf den Kanton Zürich sowie die Stadt Bern ausgeweitet. In Bern wird sie im Sommer, im Rahmen der Energie- und Klimastrategie 2035, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz, dem Ernährungsforum Bern sowie GastroStadtBern lanciert. >> Weitere Infos zur Charta und Einblicke in die Umsetzung: gastro-charta.ch
Lesenswert: Spice up
Lust auf weissen Spargel mit Mohn, Tonka und Dill? Dieses und weitere aromatische Rezepte finden Sie im neuen Kochbuch Spice up!
Mit viel Erfahrung und Hingabe zeigt der Koch und Rezeptentwickler Pascal Haag, wie sich mit den passenden Gewürzen raffinierte vegane Gerichte und sinnliche Geschmackserlebnisse aus Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Tofu, Seitan und Tempeh kreieren lassen. Er zeigt wie es gelingt, Gewürze gekonnt einzusetzen. Neben einer Einführung in die Gewürzkunde, erwarten einen über 80 würzige Rezepte – traditionelle Gerichte aus anderen Ländern sowie eigene Kreationen von Pascal. >> zum Kochbuch >> Kurse & Events
«Gewürze spielen eine entscheidende Rolle dabei, Gerichte zu beleben und zu verfeinern und so aus gewöhnlichen Zutaten etwas Aussergewöhnliches zu machen.» Pascal Haag
Hörenswert: Podcast FiBL Fokus
In diesem Podcast über die «Zukunft des Seafood – Klimawandel, Lösungsansätze und neue Perspektiven» spricht Dr. Timo Stadtlander (Meeresbiologe, Agronom und Co-Leiter der Gruppe Tierernährung am FiBL Schweiz) über den Zustand der Meere und wie der Klimawandel diese Ökosysteme beeinflusst. Die Episode bietet Fakten und Zusammenhänge, die zeigen, warum es so wichtig ist, entschlossen gegen die Klimakrise vorzugehen!
>> Podcast anhören

Wissenswert: Schweizer Ernährungsstrategie
Mit der neuen Schweizer Ernährungsstrategie 2025-2032 fördert der Bund eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung und hat sich für die nächsten acht Jahre folgende Ziele gesetzt:
- Förderung einer ausgewogenen und gesunden Ernährung
- Stärkung der Ernährungskompetenz der Bevölkerung
- Stärkung der pflanzenbasierten Ernährung
- Stärkung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährungsumgebung, z.B. in der Gemeinschaftsgastronomie
- Reduktion der Lebensmittelverschwendung
- Einbindung der Lebensmittelwirtschaft
Finanzielle Mittel zur Umsetzung der Ziele mit den entsprechenden Massnnahmen sind dringend notwendig: In der Schweiz sind ca. 2,2 Millionen Menschen von nichtübertragbaren, ernährungsmitbedingten Krankheiten (NCD), wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes etc. betroffen. Diese NCD führen zu direkten Kosten in der Höhe von jährlich 52 Milliarden CHF (2011) und betragen 80 % der Gesundheitskosten. 43 % der erwachsenen Bevölkerung ist übergewichtig oder adipös (2022), 25 % des Umweltfussabdrucks der Schweiz hängt mit der Ernährung zusammen und jedes Jahr fallen entlang der Wertschöpfungskette etwa 2,8 Millionen Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. >> Schweizer Ernährungsstrategie 2025-2032
Aus diesen Gründen setzen wir uns mit der healthy3-Initiative seit 2015 mit Unterstützung der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, für eine nachhaltige Ernährung und einen gesunden Lebensstil ein. Auf der Seite „Wissen“ finden Sie zahlreiche Hintergrundinformationen und weiterführende Links zum Thema. Neuigkeiten zum Thema erfahren Sie auf „Im Fokus“ sowie im halbjährlichen Newsletter, den Sie gerne weiterempfehlen können. >> Anmeldung zum Newsletter
Wissenswert: Städtische Ernährungspolitik
Gemäss FAO werden 70 % der Lebensmittel in Städten konsumiert. Welche Rolle spielen urbane Räume in der Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen? Was wird bereits getan und wo stehen Schweizer Städte mit ihrem Engagement, ihren Visionen und Herausforderungen? Diese Fragen erforschte das Team des Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern im Rahmen des interdisziplinären Projekts «Städte als Triebkräfte für nachhaltige Ernährungssysteme».
In den letzten Jahren hat sich viel bewegt: Schweizer Städte engagieren sich zunehmend für eine nachhaltige Ernährung und erkennen das Potenzial als aktive Gestalterinnen ihrer Ernährungssysteme.
Das Kernstück des Weissbuchs Ernährungspolitik Schweizer Städte bilden 21 Good-Practice-Beispiele der 9 Partnerstädten in 6 Handlungsfeldern für nachhaltige Ernährung.
(1) Beschaffungswesen und Gemeinschaftsgastronomie, (2) Nachhaltige, reionale Wertschöpfungsketten, (3) Nachhaltigkeit in privater Gastronomie, (4) Landwirtschaftliche und gartenbauliche Nutzflächen, (5) Sensibilisierung und Bildung, (6) Partizipation der Zivilgesellschaft und Vernetzung.
Als starkes Zeichen für die Zukunft haben die Städte Basel, Bern, Biel, Freiburg, Genf, Lausanne, St. Gallen und Zürich gemeinsam mit dem Klima-Bündnis Schweiz, im März 2025 ausserdem die «Charta Nachhaltige Ernährung der Schweizer Städte und Gemeinden» lanciert. Mit der Unterzeichnung der Charta setzen sich die Städte aktiv für nachhaltige Ernährungssysteme und Ernährungssicherheit im Rahmen der Handlungsspielräume von Städten und Gemeinden in der Schweiz ein!
Spielenswert: Serious Game Foodscape
Einmal Herrscher*in über die Schweiz sein und über das Ernährungssystem bestimmen? Das Game Foodscape macht‘s möglich. Doch es ist gar nicht so einfach den individuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen gerecht zu werden, denn man muss man versuchen die Ressourcen «Schweizer Ernte», «Verfügbares Land», «Umwelt» und «Zufriedenheit» im Gleichgewicht zu halten.
Das Online-Spiel Foodscape vermittelt Hintergründe zum Schweizer Ernährungssystem, beleuchtet Zielkonflikte und zeigt Handlungsoptionen für eine gesunde und umweltverträgliche Ernährung auf. Foodscape wurde für den Schulunterricht entwickelt und ist auch als eigenständiges Spiel online verfügbar.
>> Foodscape jetzt spielen
>> Unterrichtsmaterialien für Lehrpersonen (3. Zyklus und Sekundarstufe II)
Veranstaltungen
- Bitte nicht wegwerfen! Forum Nachhaltige Entwicklung (ARE), 26. Mai 2025, Bern
- Overcoming the barriers to food system transformation, 5th Global Conference of the One Planet Network’s Sustainable Food Systems Programme, 27. bis 29. Mai 2025, Brazil / Live Stream
- CAS Nachhaltige Ernährung, Berner Fachhochschule Gesundheit, Anmeldung bis 15. Juli 2025, Bern
- Sustainable Food for global health, International Congress of Nutrition, 24. bis 29. August 2025, Paris
- Strukturentwicklung: Wie kriegen wir die Kurve? Schweizer Agrarpolitik Forum, 28. – 29. August 2025, BFH-HAFL, Zollikofen
- Mangel im Land des Überflusses, Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, 12. September 2025, Bern
- Soil to Soul Symposium, 29. Oktober – 1. November 2025, Zürich
- Pflanzliche Alternativen zu Fleisch – gesundheitliche und ökologische Aspekte, Webinar von Public Health Schweiz, 18. November 2025, 9-12 Uhr (online)