healthy3 Newsletter «EIEIEI»

EIEIEI…

Ostern ist vorbei und wir haben vermutlich alle jede Menge Eier in irgendeiner Form gegessen – ob hartgekochte und bunt gefärbte Hühnereier oder zartschmelzende Schokoladeneier. Dieser Newsletter möchte einen Blick hinter die Kulissen dieser kostbaren Lebensmittel bieten, auf deren Herkunft und Produktion aufmerksam machen, Denkanstösse geben und deren bewussten Einkauf und Genuss fördern. À propos Genuss: Bei healthy3 geht es nicht nur ums Essen, sondern auch um einen bewegten Alltag – zu Fuss oder mit dem Velo lässt sich der Frühling besonders gut geniessen!


healthy3 Tipp – gut für Umwelt und Gesundheit: Endlich ist Frühling! Wo, wenn nicht auf dem Velo werden Frühlingsgefühle wach. Wer im Alltag mit dem Velo fährt oder zu Fuss geht, der tut nicht nur für seine Stimmung und seine Fitness Gutes, sondern auch für die Umwelt! Benötigen Sie noch einen Motivationsschub für sich oder sind Sie eine Lehrperson und möchten Ihre Schulklasse zum Velofahren mobilisieren? Dann werden Sie bei folgenden Projekten fündig:

  • Velo-Mittwoch: Eine Aktion von Pro Velo Schweiz, die das Velo als attraktives, gesundes und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel im Alltag fördern möchte. Mitmachen und jeden Mittwoch Preise gewinnen! >> News zum Velo-Mittwoch auf facebook!
  • biketowork: Auch das ist eine schweizweite Velo-Aktion von Pro Velo Schweiz mit dem Ziel, das Velo auf dem Arbeitsweg zu nutzen, als Team mitzumachen und attraktive Preise zu gewinnen. Über 50’000 Pendelnde treten jedes Jahr im Mai und Juni in die Pedale. Jetzt anmelden!
  • Défi-Vélo: Jugendliche fahren immer weniger Velo. Diesem Negativtrend möchte das Projekt Défi-Vélo entgegenwirken und verbindet Themen wie Gesundheitsförderung, Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität praxisnah und auf spielerische Art an Schulen der Sekundarstufe II. Auch hier gibt’s Preise zu gewinnen. Mitmachen!
  • biketoschool: Für 10 bis 16-jährigen Kinder und Jugendliche bietet das Projekt biketoschool mit einem Wettbewerb während vier Wochen im Frühling und/oder Herbst die Möglichkeit als Schulklasse mitzumachen und als Team so oft wie möglich mit dem Velo in die Schule zu fahren. Hier gehts zur Anmeldung!
  • healthy3-Tipp: Steht bei Ihnen noch ein altes Velo im Keller, das Sie nicht mehr benötigen? Spenden Sie Ihr ausgedientes Velo an Velafrica. Die Velos werden in der Schweiz von Erwerbslosen, Flüchtlingen und Menschen mit Beeinträchtigungen aufbereitet und exportiert. In Afrika erleichtert das Velo den Menschen das Leben und ermöglicht ihnen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Einkommen. Weitere Infos: velafrica.ch

>> Weitere Infos und Links zu Bewegung im Alltag


Wissenswert

Wissenswertes über Ei, Henne & Hahn

Das Ei gilt als Symbol für die Entstehung des Lebens und ist ein kostbares Lebensmittel. Nicht nur an Ostern sind Eier ein beliebtes Nahrungsmittel. In der Schweiz werden 177 Eier pro Person und Jahr konsumiert. Sicherlich haben Sie schon einmal von Bruderküken, Suppenhühnern und Zweinutzungshühnern gehört. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was sich dahinter verbirgt!

Eier sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie z.B. Vitamin A und Phosphor und enthalten hochwertiges Eiweiss, das der menschliche Körper optimal verwerten kann. Im Eidotter ist der Eiweissgehalt höher als im Eiweiss. Je nach Futter ändern sich Nährwert, Geschmack, Dotterfarbe und Schalendicke von Hühnereiern.

Den grössten Anteil der konsumierten Eier in der Schweiz machen die importierten, verarbeiteten Eier in Lebensmitteln wie Teigwaren, Kuchen, Desserts, Saucen etc. aus. Weitere Zahlen, wie z.B. den Anteil an biologisch produzierten Eiern im Inland, Zahlen zu Boden- und Freilandhaltung sowie zum Import, wurden in einer Infographik zum komplexen Schweizer Eiermarkt des Bundesamts für Landwirtschaft BLW grafisch dargestellt.

Es liegt nahe, dass diese Mengen von 1.51 Milliarden Eiern pro Jahr, nicht wie in der Werbung dargestellt von glücklichen, im Gras pickenden Hühnern gelegt werden können. Die Realität sieht anders aus. Die Eierproduktion basiert auf einem industriellen Produktionssystem mit hochproduktiven Rassen. Dabei stehen Rentabilität und Effizienz im Zentrum. Aus diesem Grund wurden vor etwa 50 Jahren Hybridrassen gezüchtet, die entweder Eier legen oder als Masthühner für die Fleischproduktion rasch an Gewicht zunehmen. Eine Folge dieses Systems und traurige Wahrheit ist, dass allein in der Schweiz pro Jahr über 2 Millionen männliche Küken vergast werden müssen – sowohl bei der konventionellen als auch der biologischen Produktion. Denn die männlichen Brüder dieser Hennen legen keine Eier, da sie auf Eierlegen gezüchtet wurden; sie setzen aber auch kaum Fleisch an wie die speziell gezüchteten Masthühner und sind daher für die Lebensmittelindustrie unrentabel. Bis zu 300 Eier legt eine Hochleistungshenne pro Jahr. Nur etwa 20 Eier würde ein wild lebendes Huhn jährlich legen.

Eine weitere Realität ist die kurze Lebensdauer von Legehennen. Nach einer Saison werden sie im Alter von etwa 1,5 Jahren geschlachtet, obwohl in Freiheit lebende Hühner 20 Jahre alt werden könnten. Grund für das kurze Leben ist zum einen die unproduktive, dreimonatige Mauser, während der die Hühner keine Eier legen. Zum anderen legen die Hennen bereits nach einem Jahr weniger, zerbrechlichere und kleinere Eier, die nicht mehr der Norm entsprechen und sich daher nicht verkaufen lassen. Aus diesen Gründen muss Jahr für Jahr der gesamte Legehennenbestand ersetzt werden, in der Schweiz sind das etwa 2,5 Millionen Legehennen.

Was tun?

Am idealsten wäre natürlich, man könnte sich selbst ein Huhn zulegen… zum Beispiel eine alte Rasse, wie das schneeweisse Schweizerhuhn, ein Zweinutzungshuhn, das sowohl genügend Eier legt, als auch Fleisch ansetzt. Oder man engagiert Profis, die die Arbeit für einen übernehmen, Hühner züchten und die gelegten Eier, einen Bruder als Poulet sowie Althennen als Suppenhühner liefern. Mit dem Projekt «Huhn mit Bruder» setzen sich die Initianten für eine wesensgerechtere und würdigere Haltung von Hühnern und die ethische Nutzung der Brüderküken ein.

Wer die Hintergründe der Eierproduktion kennt, geht im Alltag bewusster mit diesen kostbaren Lebensmitteln um, lässt zum Beispiel keine Eier verderben, achtet beim Einkauf vermehrt auf versteckte Eier in verarbeiteten Produkten wie Teigwaren oder Gebäck und auf Label für eine möglichst artgerechte Tierhaltung (siehe unten).

healthy3-Tipp: Haben Sie von Ostern noch übriggebliebene, hartgekochte Eier?

  • Eier klein schneiden, mit Senf und z.B. etwas Hüttenkäse vermischen, mit Salz, Pfeffer und frischem Schnittlauch würzen und auf getoastetem Brot servieren!

Weitere Tipps und Anregungen für den Alltag >> PDF

  • Eier von sogenannten Zweinutzungshühnern kaufen: Bei diesen Hühnerrassen wird das weibliche Küken zur Legehenne und das männliche Küken zum essbaren Bio-Poulet. Im Handel nachfragen!
  • Eier aus biologischer Produktion kaufen und auf Label wie KAG Freiland, Demeter oder Knospe Bio Suisse achten: So werden immerhin Auslauf, mehr Platz, maximale Herdengrössen, Futtermittel aus kontrolliert biologischem Anbau und weitere Kriterien sichergestellt. Weitere Informationen siehe labelinfo.ch > Lebensmittel > Eier > Labels.
  • Auf den Eiercode achten – auch im Ausland: 0 steht für Bio-Haltung, 1 für Freiland, 2 bedeutet Boden- und 3 Käfighaltung.
  • Beim Einkauf einen Blick auf die Zutatenliste werfen und bei Produkten wie Teigwaren, Gebäck, Convenience-Gerichte, Saucen auf „versteckte“ Eier achten und öfters mal zur Variante ohne Ei greifen.
  • Eier nicht verschwenden, in der Kühlschranktür im obersten Fach lagern und frisch geniessen. >> Frischetest: Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas legen. Sinkt das Ei ist es noch frisch, kommt es an die Oberfläche ist es ungeniessbar und sollte entsorgt werden. Werden gekochte Eier nicht kalt abgeschreckt, sind sie länger haltbar!
  • Mal wieder eine Hühnerbouillon oder ein Suppenhuhn kochen. Suppenhühner sind die «alten» Legehennen, die nicht mehr für die Eierproduktion eingesetzt werden. Im Handel und direkt bei Legehennen-Haltern nachfragen. Zum Beispiel bei KAG-Freiland Haltern >> Rezept für eine Suppenhuhn-Suppe
  • In der Küche kreativ werden:
    • Eier im Kuchen ersetzen: 1 Ei = 1 Esslöffel Sojamehl und 45 ml Sojamilch
    • Eischnee-Alternative? Aquafaba ist eine vegane Alternative für Eischnee, die sich mit Kichererbsenwasser einfach herstellen lässt. Hierzu das Kichererbsenwasser (Aquafaba) einer Dose Kichererbsen durch ein Sieb abgiessen mit 1 TL Zitronensaft und ½ TL Backpulver mit dem Mixer steif schlagen, je nach Rezept Puderzucker beifügen. Der Eischnee lässt sich sehr gut für Kuchen, Baiser, Meringue etc. verwenden.

Lesenswert

Schokolade versüsst das Leben. Ob in Form von Hasen, Eiern oder Tafeln, dunkel oder mit Milch – sie ist bei uns überall erhältlich, selbstverständlich und unfassbar günstig. In der Schweiz werden jährlich rund 11 kg Schokolade pro Person gegessen. Doch wie kann es sein, dass ein so kostbares Produkt, deren Hauptzutat aus fernen Ländern wie der Elfenbeinküste, Indonesien oder Ecuador kommt, so günstig ist?

Wer verdient an der Schokolade? Erhalten Kakaobauern und -bäuerinnen einen fairen Anteil des Verkaufspreises? Welche Rechte haben Kinder auf den Plantagen? Was passiert wenn eine Kakaoknappheit eintrifft? Welche ökologischen Folgen hat der Anbau von Kakao?

Diese und weitere Fragen rund um das Thema Kakao und Schokolade eignen sich sehr gut für den BNE-Unterricht (Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung). Aus diesem Grund hat die Stiftung éducation21 dem Thema Schokolade ein Themenfenster (Zoom) gewidmet. Hier finden Lehrpersonen und weitere Interessierte eine Zusammenstellung an lesenswerten Sachinformationen und Unterrichtsvorschlägen wie zum Beispiel Lehrmittel, Bücher, Filme und Links für unterschiedliche Schulstufen.


Sehenswert

Ein kurzer Lernfilm über die planetaren Belastbarkeitsgrenzen und was sie für die Zukunft der Menschheit bedeutet.


gut zu wissen