healthy3-Newsletter Frühling 2022

Entscheidendes Jahrzehnt

Im Februar veröffentlichte der Weltklimarat IPCC den Bericht zum Thema «Klimawandel 2022: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“. Das Fazit: Der Klimawandel bedroht die Gesundheit des Planeten und das Wohl der Menschheit. Gelingt es, die Erwärmung bei plus 1.5 Grad zu bremsen, könnten sich Mensch und Natur den Folgen anpassen. Das aktuelle Jahrzehnt ist entscheidend! Noch besteht Hoffnung für die globale Trendwende bis 2030. Nationale Strategien und Aktionspläne sind wichtig, doch den vielen Worten müssen Taten folgen. Dabei spielt auch die Ernährung eine tragende Rolle, denn mit unseren täglichen Entscheidungen rund ums Essen und Trinken haben wir einen grossen Einfluss auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt, lokal und global.

healthy3-News

Mit der Vision, dass die Schweizer Bevölkerung weniger Fleisch und Fleischprodukte konsumiert und sich der gesundheitlichen, ökologischen, ethischen und ökonomischen Vorteile eines geringeren Fleischkonsums bewusst ist, initiierte healthy3 eine Stakeholdergruppe zur Reduktion des Fleischkonsums. Die Stakeholdergruppe versteht sich als Impulsgeberin, als Wissens-, Austausch- und Koordinationsplattform für Initiativen und Massnahmen zur nachhaltigen Transformation des Fleischkonsums.

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Sehenswert: Zu Tisch

Fleisch essen – ja, nein, vielleicht?

Fleisch ist nicht gleich Fleisch. In Bezug auf CO2-Emissionen, Herstellung und Qualität bestehen grosse Unterschiede zwischen den Nutztierarten Rind, Schwein oder Geflügel. Ein Vortrag von Dr. Katrin Giller, ETH Zürich. Im Rahmen des Treffpunkt Science City der ETH Zürich wurden im März und April 2022 weitere spannende Fragen diskutiert, zum Beispiel: Welches Essen tut mir gut? Welches der Umwelt? Wie sieht eine nachhaltige Ernährung für alle aus? Wie kann die Landwirtschaft in grossem Stil Pestizide einsparen? Die Vorträge und Talkrunden wurden per Livestream übertragen und können online angesehen werden.

Unterstützenswert: Für mehr Tierwohl

Der Schweizer Tierschutz STS lancierte Mitte Februar 2022 zusammen mit Produzenten- und Konsumentenorganisationen eine Sensibilisierungs-kampagne: «Weniger Fleisch – dafür aus tiergerechter Haltung». Der vielfach geforderte Prozess des Wandels hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen kommt kaum in Fahrt, so die Initianten. Der Fleischkonsum liegt noch immer bei hohen 50 kg pro Kopf und Jahr. Der Anteil von tierfreundlich gehaltenen Tieren, deren Produkte als Labelprodukte abgesetzt werden, stagniert bei tiefen 12%. Der Schweizer Tierschutz STS, Demeter, KAGfreiland, die Stiftung für Konsumentenschutz und die Kleinbauernvereinigung VKMB wollen dies ändern: Erstens soll eine nachhaltige und zukunftsweisende Ernährung, Gesundheit, Umwelt und Tierwohl umfassen und zweitens setzen sie sich für einen verantwortungsvollen Fleischkonsum ein, d.h. weniger Fleisch, dafür aus tiergerechter Haltung. Das ist besser für Mensch, Tier und Umwelt. >> Zur Sensibilisierungskampagne

Lesenswert: Neuer Saisonkalender

Am klimafreundlichsten und wohl auch am schmackhaftesten sind Schweizer Früchte und Gemüse, die während ihrer Saison reif geerntet und gegessen werden. Der neue Saisonkalender einheimischer Früchte und Gemüse des Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung (BL), zeigt neben der Saison auch die Anbaumethoden von in der Schweiz produzierten Früchten und Gemüsen auf. So ist auf einen Blick sichtbar, wann welches Gemüse und welche Früchte Saison haben, wie sie angebaut wurden und wann einheimische Lagerware verfügbar ist. >> Zum Saisonkalender

Höhrenswert: Podcast Honigmelonemond

Podcast Nachhaltige Ernährung: Was hat Ernährung mit einem nachhaltigen Lebensstil zu tun? Ernährungsfachwissen kombiniert mit Nachhaltigkeit und bizli Humor. Alltagstauglich serviert und simpel erklärt. Aktueller Beitrag: Klimakrise, Ernährung & Landwirtschaft mit Matthias Meier
>> Zu allen Beiträgen

Wissenswert: Aktionsplan gegen Food Waste

Am 6. April 2022 hat der Bundesrat einen Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung verabschiedet, um die Verminderung von Lebensmittelverlusten zu beschleunigen. Mit dem Aktionsplan sollen die vermeidbaren Lebensmittelverluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2030 im Vergleich zu 2017 halbiert werden. Fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel wird aktuell in der Schweiz verschwendet oder weggeworfen. Das entspricht 330 kg pro Person und Jahr und 25% der durch die Ernährung verursachten Umweltbelastung. Mit der Halbierung von Food Waste könnten die Umweltwirkungen und die Treibhausgasemissionen des Ernährungssystems um 10 bis 15% reduziert werden. Der Aktionsplan richtet sich an alle Unternehmen und Organisationen der Lebensmittelbranche sowie an Bund, Kantone und Gemeinden. Zudem sind Massnahmen vorgesehen, mit denen die Kompetenzen von Fachleuten in relevanten Branchen weiterentwickelt und Haushalte besser informiert werden sollen. >> Zum Aktionsplan
>> healthy3-Tipp: Unterrichtsmaterial zum Thema Abfall & Suffizienz, éducation21

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